Projektbericht und Bestandsaufnahme
Es kam eine Mischung der unterschiedlichsten Gegenstände zusammen. Vieles neuwertig, einiges defekt, Kuriositäten wie die Torfsäge und auch einfach rumstehende Farbreste, Stoffstücke und anderes zum Weiterverwerten. Die Projektidee „Der letzte Laden“ hat die Besucher*Innen dazu angeregt, weiterzudenken. Wenn es sonst nichts mehr gibt, dann würden alle Dinge letztlich viel sorgsamer behandelt werden und auf die eine oder andere Weise weiter verwendet werden. Das Ambiente in der Warenannahme und Upcycling-Werkstatt hat dazu beigetragen, das die Geschichten von alleine in den Köpfen entstanden. Bei einigen Dingen wie z.B. der Torfsäge, die uns erst als Einmann-Baumsäge präsentiert wurde, hat sich die genaue Objektbedeutung erst durch mehrere Besucher geklärt, die Wissen dazu beitragen konnten. Einer wusste sehr genau, wie diese früher benutzt wurde, er hatte selber als Kind noch im Moor mitgeholfen Brennmaterial für die Familie zu besorgen.
Projektbeschreibung
Das Projekt befasst sich mit Konsum in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft und der Utopie eines durchlaufenden Wirtschaftskreislaufes. Nichts ist überflüssig, alles hat seinen Platz und seine Weiterverwendungsmöglichkeiten.
Im ländlichen Raum – in diesem Fall ein 500 Einwohner-Dorf in Schleswig-Holstein sorgten früher die Bauernhöfe für den Betrieb. Inzwischen haben fast alle ihre Tätigkeit eingestellt. Die Fischräucherei hat geschlossen, der Süßmoster findet keinen Nachfolger für seinen Saftladen. Ein Dorf, in dem alle zur Arbeit woanders hinfahren und zum Schlafen zurück kommen. Die Alten sitzen hinter den Fenstern und sind selten zu sehen. Der Bürgermeister hält kulturelle Veranstaltungen für vergleichbar mit Vorträgen von Vorwerk-Staubsaugervertretern.
Aber wie könnte es aussehen, wenn niemand mehr irgendwohin fährt, weil alles geschlossen hat. Alles bis auf einen einzigen Laden:
Der letzte Laden… Hier bedienen zwei skurrile Charaktere und verkaufen nichts.
Es werden Sachen gebracht, getauscht, verschenkt, umgearbeitet und bis ins kleinste Detail auf ihre Wieder- und/oder Weiterverwendungsmöglichkeiten geprüft.
In 3 Phasen* mit lokaler Beteiligung findet die Recherche und Materialsammlung statt. Das Projekt kann zu einem späteren Zeitpunkt z. B. in leerstehenden Ladenlokalen realisiert werden.
Durch lokale Beteiligung werden innergemeinschaftliche Strukturen und Netzwerke gestärkt. Gleichzeitig trägt der bewusste Umgang mit „überflüssigen“ Dingen zu einer verfeinerten Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit Konsum bei. Durch grenzenlosen Konsum sprengen wir die Kapazitäten unseres Planeten. Beim Betreten des letzten Ladens verändert sich der Fokus durch und mit dem Spiel der Charaktere.
* 1) Die Warenannahme 2) Sortimentserstellung 3) Ladenöffnung
Der letzte Laden – Termine
Sa, 10.10./ So, 11.10 Theaterlabor:
Für alle ab 11 – 99 Jahren mit und ohne Erfahrung, bitte anmelden, Sa 14.00 – 18.00 / So 10.00-14.00
Do, 15.10.- Sa, 17.10 / Do 22.10 – Sa 24.10 Warenannahme Für alle ohneAnmeldung Do & Fr von 16.00-19.00, Sa von 10.00-13.00 und nach Vereinbarung
Sa, 17.10/ So, 18.10. und Sa, 24.10/ So, 25.10 Upcycling-Werkstatt Sa von 14.00-18.00 / So 10.00 – 14.00 und nach Vereinbarung
Do, 29.10 – So, 1.11. „Der letzte Laden“
Do, Vernissage um 19.00. Fr, 16.00 – 19.00 Sa 10.00 – 13.00, So Finissage: 17.00
Wer bei weiteren Vorbereitungen/ Nachbereitungen unterstützen möchte, spricht uns bitte an. Wir freuen uns.
Der letzte Laden – Projektbeschreibung Bei dieser Projekt-Idee, eine Mischung aus Theater, Flohmarkt-Laden, Upcycling-Werkstatt und Repair-Cafe, sind alle eingeladen sich zu beteiligen.
Beim Theaterlabor beschäftigen wir uns mit Figurenfindung und Improvisationen rund um das Thema „Der letzte Laden“. Wie wird der letzte Laden ein Theater und bleibt ein Laden? Offen für alle zwischen 11-99 mit und ohne Erfahrung. Begrenzte Teilnehmerzahl, deswegen bitte anmelden.
Bei der Warenannahme habt Ihr die Gelegenheit uns Eure aussortierten, überflüssigen, die Ihr schon immer mal reparieren wolltet oder daraus könnte man nochmal etwas machen – ich weiß nur nicht was – Dinge vorbeizubringen. Die Warenannahme ist begrenzt auf 10 Dinge pro Person und Abgabe. Im Recherche-Projekt dürft Ihr aber wohl mehr als einmal bei der Warenannahme vorbeischauen :-).
Was tun mit all den Dingen? Kommt vorbei zur Upcycling-Werkstatt und laßt uns gemeinsam schauen, was wir aus und mit den Dingen machen. Und dann richten wir den letzten Laden ein.
Lasst Euch mit uns überraschen und kommt dann zur Eröffnung von „Der letzte Laden“ und schaut bei den Öffnungszeiten rein. Anmeldungen garantieren keine Wartezeiten, sind aber nicht erforderlich.
Wer bei weiteren Vorbereitungen/ Nachbereitungen unterstützen möchte, spricht uns bitte an. Wir freuen uns.
Und der Form halber: Wir erheben bei Teilnahme Eure Kontaktdaten und vernichten diese 4 Wochen später wieder.
Wenn Ihr ein leerstehendes Ladenlokal habt: wir kommen mit dem letzten Laden und unseren gesammelten Projekterfahrungen gerne auch zu Euch. Sprecht uns einfach an.
Im Rahmen der Global Village Ventures wird „Der letzte Laden – ein Kulturprojekt im ländlichen Raum“ gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.